Linearschwingförderer

Linearschwingförderer weisen ein geradliniges Förderorgan auf, welches meist in Form einer Rinne oder eines Rohrs ausgebildet ist. Die Gutförderung erfolgt vorrangig in horizontaler Richtung durch eine lineare Vibrationsbewegung zur Förderrichtung. Durch eine Steigung
bzw. Abwärtsneigung des Förderorgans ist es ebenfalls möglich, geringe vertikale Distanzen zu überwinden.

Der Steigungswinkel eines Förderorgans wird in der Literatur meist über den Winkel γ beschrieben. Linearschwingförderer mit einer Abwärtsneigung werden oft auch als Schüttelrutschen bezeichnet. Die maximal erreichbaren Fördergeschwindigkeiten sind bei Schüttelrutschen aufgrund der Schwerkraftwirkung wesentlich höher im Vergleich zu ansteigenden Förderorganen. Die maximale Steigung bei der noch eine gerichtete Förderbewegung beobachtet werden kann, liegt in Abhängigkeit der vorherrschenden Reibungsverhältnisse und Förderguteigenschafen bei ca. 10°.

Linearschwingförderer lassen sich in Schüttelrutschen und Schwingrinnen einteilen.

Schüttelrutschen

Das Förderorgan (Rinne, Rohr…) bewegt sich nichtharmonisch periodisch horizontal oder auf einer geringfügig ansteigenden Ebene; bei letzterem Fall aber so, dass die Vertikalkomponente der Förderorganbeschleunigung betragsmäßig kleiner ist als die Erdbeschleunigung g. Während der langsamen Vorhubphase haftet das Gut auf dem Förderorgan und wird in die gewünschte Richtung transportiert. Der für diesen Vorgang maximal mögliche Beschleunigungswert des Förderorgans ist abhängig von dem Haftreibbeiwert μH. In der sich anschließenden schnellen Rückhubphase wird aufgrund der größeren Beschleunigung und der Massenkräfte der Reibschluß (μH) zwischen Gut und Unterlage (Förderorgan) überwunden. Das Gut gleitet weiterhin in Förderrichtung und wird nach Maßgabe des Gleitreibbeiwertes μG abgebremst, während das Förderorgan in der schnellen Rückhubphase in seine Ausgangsposition zurückkehrt. Es ist auch möglich das Förderorgan in eine harmonische Bewegung zu versetzen (sinusförmige Schwingung) um eine Gutförderung zu erreichen. Dies ist aber nur dann möglich, wenn das Förderorgan eine Neigung zur Horizontalen aufweist.

Schwingrinnen

Eine trog- oder rohrförmige Rinne wird in Schwingungen mit relativ kleiner Amplitude versetzt (5-100Hz und 0-15mm). Das Förderorgan ist dabei so gelagert, dass es seine sinusförmige Schwingbewegung mit einem gewissen Winkel zur Horizontalen vollführt. Das in der Rinne liegende Schüttgut wird durch die Bewegung des Förderorgans ebenfalls in Bewegung versetzt. Schwingrinnen werden vorangig für Beschickungs- und Dosieraufgaben eingesetzt und weisen eine langjährige Tradition im Bereich der Bergbautechnik auf.