2D-Bewegungsformen
Zusätzlich zur Bewegungsfreiheit in x-Richtung, besitzen die Teilmassen vertikale Freiheitsgrade. Diese resultieren aus der Federlagerung des Gestellrahmens in y-Richtung, die bisher als Schwingungsisolatoren betrachtet wurden. In der Praxis wird dieser Freiheitsgrad der Bewegung meist vernachlässigt, da die Schwingungen des Gestellrahmens in vertikaler Richtung oft wesentlich geringer ausgeprägt sind als jene in Förderrichtung. Aber gerade dieser scheinbar unbedeutende vertikale Freiheitsgrad ist die Ursache für das Entstehen zweidimensionaler Bewegungsformen und kann den Vibrationsfördervorgang enorm beeinflussen.
Der Anstellwinkel der skizzierten Blattfederelemente ruft nach dem betrachteten Modell keinen zusätzlichen Freiheitsgrad des Schwingsystems hervor, denn eine Auslenkung in x- Richtung bedingt gleichzeitig eine Auslenkung in y-Richtung. Das Deformationsverhalten der Blattfedern wird damit vollständig durch deren Biegelinie beschrieben. Die Position des Förderorgans P(m2) kann zu jedem Zeitpunkt t mit zwei Koordinaten x(t) und y(t) abgebildet werden. Die Spur von P(m2) wird nachfolgend allgemein als zweidimensionale Bewegungsform bezeichnet.
In der oben gezeigten Abbildung ist eine beliebige zweidimensionale Bewegungsform dargestellt. Prinzipiell kann sie jede mögliche Geometrie annehmen, muss jedoch immer geschlossen sein. Bei Schwingsystemen entspricht die Bewegungsform der Schwingungsantwort des Gesamtsystems und lässt sich nach dem Superpositionsprinzip als Überlagerung der Teilschwingungskomponenten in der jeweiligen Koordinatenrichtung darstellen.